Personalnotstand in Pflegeeinrichtungen

Der nachfolgende Artikel ist entstanden im Rahmen einer Zusammenarbeit von Patientenorganisationen innerhalb des Kindernetzwerks e.V.. Herr Brandt (1.Vorsitzender Hypophosphatasie Deutschland e.V.) und Frau Semmler-Müller haben an entsprechender Fortbildung zur #Öffentlichkeitsarbeit beim #Kindernetzwerk teilgenommen.

Personalnotstand in Pflegeeinrichtungen von Volker Thiel (Bundesverband Herzkranke Kinder e.V.)


Seit einigen Monaten wird der Notstand in deutschen Pflegeeinrichtungen immer drastischer. Der #Pflegenotstand betrifft auch Kinder, nicht nur kranke und ältere Menschen: Betten auf Kinderintensivstationen müssen geschlossen werden, weil Kinderpflegekräfte fehlen.

In der Kinderherzchirurgie müssen dringend notwendige Herzoperationen abgesagt bzw. mehrere Monate verschoben werden. Auf vielen kinderherzchirurgischen Intensivstationen können deshalb derzeit nur etwa 70% der Betten genutzt werden. Solche dramatischen Fälle sind inzwischen tagtäglichee Praxis. Nicht wenige Familien sind davon sogar mehrfach betroffen. 

Nur wenigen Ärztinnen und Ärzte trauen sich, mit diesem Thema an die Öffentlichkeit zu gehen, weil sie Konsequenzen seitens der Klinikdirektionen befürchten. Dr. Michael Sasse von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) wurde erst kürzlich vom Bundesverband Herzkranke Kinder e.V. (BVHK) uns für seinen mutigen Gang an die Öffentlichkeit zum Thema Pflegenotstand auf Kinderintensivstationen mit dem „Herz-Helden-Preis“ ausgezeichnet. Er appelliert dringend: „hier muss etwas geschehen, damit nicht noch mehr Kinder sterben, weil zu wenig Betten zur Verfügung stehen.“Er wendet sich mit seinem Appell auch im NDR und in der ZEIT an die Öffentlichkeit. Auch ZDF Heute hat das Thema vermehrt aufgegriffen, teilweise mit drastischen, aber realen Statements von Beschäftigten aus der Pflege. O-Töne der interviewten Personen: „Es geht hier um Leben und Tod“ oder etwa: „Jeden Tag sterben Kinder, weil es zu wenig Pflegekräfte gibt“.Diese Umstände in den Krankenhäusern, aber auch in vielen weiteren Pflegeeinrichtungen sind nicht länger tragbar. In einer Petition fordert der BVH den Petitionsausschuss des Bundestags und der jeweiligen Landesparlamente auf, gemeinsam mit den Krankenhäusern, folgende Forderungen kurzfristig die die Praxis umzusetzen:

  • Mehr Geld für die Kinderkrankenpflege, eine anstrengende, emotional belastende Arbeit mit hoher Verantwortung und notwendiger Erfahrung!

  • Erhalt und Erweiterung von Ausbildungsplätzen an Krankenpflegeschulen!

  • Wiedergewinnung bereits qualifizierter Kräfte durch bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf (z.B. familienfreundliche Schichtpläne, krankenhaus-eigene Kitas)

  • Autor: Volker Thiel, Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising, Bundesverband Herzkranke Kinder eV (BVHK) Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit dem Redaktionsnetzwerk Bundesverband Herzkranke Kinder e.V. (BVHK) www.bvhk.de

Bundesverband für Menschen mit Arm- oder Beinamputation e.V. www.bmab.de 

Bundesverband Williams-Beuren-Syndrom e.V. www.w-b-s.de

FASD Deutschland e. V. www.fasd-deutschland.de

Guttempler Hessen e. V. org.guttempler.de/home/lv/hessen

Hypophosphatasie Deutschland e.V. www.hpp-ev.de

Juvemus e. V. www.juvemus.de

Kindernetzwerk e.V. www.kindernetzwerk.de

Netzwerk Hypophysen- und Nebennierenerkrankungen e.V. www.glandula-online.de 

Noonan-Kids e. V. Deutschland noonan-kinder.de

HPP Deutschland e.V. ist Mitglied in: